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Szenen menschlicher Verbundenheit

Arbeiten von Andrea Hess und Alexander Schönfeld in einer Doppelausstellung im Georg-Scholz-Haus in Waldkirch.

 

...Zu aktuellen plastischen und malerischen Arbeiten gesellen sich Werke in Öl, Acryl und Graphit auf Papier von 2008. Mit dem Pinselstiel sind dort in feinen Umrisslinien figürliche Szenen liebevoller menschlicher Verbundenheit in monochrom rote Farbschichten eingraviert. Die Figuren sind lediglich angedeutet; dezent treten sie uns aus dem schützenden Farbraum entgegen. In einer Pietà wird der Leib Mariens zur bergenden Hülle.

Jüngeren Datums ist die Serie "Himmelsgefäße". Im Blick nach oben erscheinen abendliche Straßenschluchten wie Behältnisse, mit wolkenlosem Himmel als Gefäßinhalt. Entsprechend erinnert in "Pineta I-V" das schattige Nadelkleid von Pinien vorm Abendhimmel an vom Meer eingefasste Landmassen. Die Serie "Himmel" gibt selbigen in plastischen Umrissformen in Gips als Negativ der Straßenschluchten der "Himmelsgefäße". Gegenwärtig ist auch die Serie "homeless" – ein figürliches Seitenstück zur Serie "Himmel" mit Gestalten, die sich aus einer informell anmutenden Masse ins Figürliche vorarbeiten. Im Georg-Scholz-Haus finden noch das ganze Jahr über Ausstellungen statt.

Autor: Hans-Dieter Fronz, BZ vom 03.Mai 2017

Landschaften, Heilige, Bestien

Ausstellung "Shapes & Shades" im Georg-Scholz-Haus Waldkirch mit Werken von Andrea Hess und Alexander Schönfeld.

… Erstmals gemeinsam in einer Ausstellung präsentieren die Freiburger Künstler Andrea Hess und Alexander Schönfeld eine Auswahl ihrer Werke im Georg-Scholz-Haus in Waldkirch. "Shapes & Shades" haben sie als Titel dafür gewählt. "Umrisse","Linien" und "Schichten", so ließe sich das Wortspiel übersetzen, erläutern die beiden….

Ein passendes Motto, denn vielschichtig und tiefsinnig sind die in unterschiedlichsten Techniken geschaffenen Kunstwerke, und als Umrisse ohne fertige Botschaft fordern sie den interpretierenden Betrachter, der dem Offenen Fülle gibt….


… Heilige spielen auch in der Kunst von Andrea Hess eine wichtige Rolle. Ihre Gipsplastiken zeugen von der Faszination für diese Entrückten, die meist mit ihren Attributen dargestellt sind. Teils gehören sie einer "homeless" betitelten Serie an. Heimatlosigkeit meint hier aber mehr Offenheit, Freiheit, als depressive Verzweiflung. Ebenfalls ein wenig an Caspar David Friedrich erinnernd, sieht der Betrachter eine Maria, die New Yorker Freiheitsstatue oder zwei innig verbundene Freunde in der Rückansicht. Sie blicken in eine imaginäre Landschaft und Zukunft.

Es sei ihr wichtig, Silhouetten zu schaffen, die Raum zur Interpretation lassen, sagt die Künstlerin. Originell ist der Herstellungsprozess der Plastiken. Die Umrisse werden als Stoffsäckchen genäht und dann mit Gips gefüllt. Ist dieser getrocknet, wird die Plastik entnommen. Diese Technik erlaube auch einen "archäologischen" Blick auf das Kunstwerk, erläutert Andrea Hess, denn auf der fertigen Plastik sind noch die ursprünglichen Falten und Formen des Stoffes erkennbar. Neben die Plastiken treten Öl- und Acrylbilder. Eine Bildserie trägt den Titel "Himmel" oder "Himmelsgefäße". Verarbeitet werden hier Eindrücke des Flanierens in Stadtlandschaften. Der Blick richtet sich dabei von der Straße nach oben und die Häuser erscheinen wie Schluchten mit bizarren Mustern.

 

BZ vom 31.03.2017 Autor Helmut Rothermel

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